Ferienkinderlager im Stall

13. August 2007 / Susanne Elmer

Das alljährlich stattfindende Kinderlager der Bernischen Landjugendvereinigung wurde heuer vom 16. bis 21. Juli auf der Alp «unterer Gurbs» im Diemtigtal durchgeführt.

27 Kinder aus dem Kanton Bern und 9 LeiterInnen der Landjugend trafen am Montag bei herrlichem Sommerwetter auf der Alp Gurbs auf 1550 m.ü.M. ein. Mit auf die Alp durften auch Kuh «Cindy» und acht kleine Kaninchen mit ihrer Mutter. Ferner stellte uns der Pächter der Alp zwei Ziegen zur Verfügung.

Nach dem ersten Kennen lernen am Nachmittag wurde die Alphütte eingeräumt und die Schlafplätze im Kuhstall bezogen - im Kinderlager wird traditionsgemäss im Stall übernachtet. Die Küchencrew musste sich schon bald ins Zeug legen, dass genügend Getränke vorhanden waren. In der Alphütte wurde über dem offenen Feuer gekocht. Das Kochen für rund 35 Personen mit nur einem Kochtopf aufs Mal kann durchaus eine logistische Herausforderung sein.

Das Wochenprogramm war sehr kurzweilig gestaltet. So wanderten wir am Dienstag zum «Grimmimutz», wo die Kinder den Tag auf dem Spielplatz in der Natur verbringen konnten. Müde von den vielen Eindrücken kehrten die Kinder und ihre Begleiter gegen vier Uhr nachmittags wieder in der Alphütte ein und nahmen dort ihr verdientes Zvieri zu sich.

Ein ruhiger Tag war uns am Mittwoch bedacht. Wir waren den ganzen Tag in und rund um unsere Alphütte. Es galt verschiedene Posten zu Themen wie Kochen, Kuhhaltung, Singen etc. zu absolvieren. Der Spiel nennt sich «Bauernhofspiel» und die Kinder waren mit vollem Eifer dabei. Am Schluss wurde eine «Versteigerung» der erworbenen Kühe durchgeführt. Voller Eifer wurden im Anschluss an das Spiel die Namensschilder für die Kinder und Leiter angefertigt.

Am Donnerstag gab es bereits früh Tagwach. Kurz nach acht Uhr wanderte die Gruppe los zum Oberstafel der Alp Gurbs. Dort durften wir dem Sennen Hans Minnig während des Käsens über die Schultern schauen. Die malerische Moorlandschaft hinterliess bei Gross und Klein bleibende Eindrücke. Ehe ein heftiges Sommergewitter mit massivem Hagel über das Tal fegte, waren wir trocken in unserer Alphütte angekommen.

Freitag, der letzte «richtige» Lagertag. Unser Erinnerungsgeschenk war ein selbstbemaltes T-Shirt. Erneut legten sich die Kinder ins Zeug und bemalten mit Filzschreibern ihre Leibchen in den buntesten Farben und Motiven. Als nach dem Mittagessen ein Regenguss uns in die Räumlichkeiten der Alphütte drängte, war Kreativität der Leiter gefragt. Im Stallgang führten wir ein Seilziehturnier durch. Zwei Buben suchten nach dem Turnier die Krankenschwester des Leiterteams auf und liessen ihre wunden Hände behandeln. Nach dem Nachtessen benötigten Gross und Klein einen Verdauungsmarsch. Am rauchigen Lagerfeuer wurden Lieder zum Besten gegeben, ehe es mit Fackeln zurück zur Alphütte ging. Todmüde von den vielen Eindrücken legten wir uns schlafen. Ein paar Leiter liessen den Tag am Lagerfeuer ausklingen und genossen die Ruhe, bevor es am frühen Samstagmorgen ums Aufräumen und Einpacken ging.

Am Samstag hiess es dann Abschied nehmen von der Alp, den Kindern und lieb gewordenen Leiterkollegen. Eins ist klar, es war einfach «unglaublich, aber Landjugend».