Wie werden Wetterprognosen erstellt und was braucht es alles?
Reading, England. Hier seht gut gesichert in den Räumlichkeiten des «Europäisches Zentrum für mittelfristige Wettervorhersagen» kurz ECMWF ein Supercomputer. Auf über 8000 Prozessoren rechnet die Nummer 40 der leistungsstärksten Rechner der Welt die Temperatur, Feuchtigkeit, Wind und was sonst einen Einfluss auf das Wetter haben könnte ineinander.
Aus diesen ganzen Daten wird ein Wettermodell für die nächsten Tage erstellt.
Wenn der Computer zweimal am Tag die Ergebnisse ausspuckt, beginnt im nächtlichen Zürich die Arbeit. Zuerst muss dann einen Überblick geschaffen werden, was in den letzten Stunden passiert ist. Das heisst die Satelliten- und Radarbilder sowie die Daten von dutzenden Messstationen werden angeschaut. Jedoch nicht nur die Daten des ECMWF, auch Amerika bietet ein Model für die nächsten Tage. Daraus werden mit Hilfe von beiden Modellen, welche miteinander verglichen werden, die Unterschiede festgestellt. Zeigt ein Modell eine «Delle» an, ein Tief hoch über unseren Köpfen, könnte es ein Indiz für ein Gewitter sein. Ist diese «Delle» plötzlich wieder verschwunden, muss man sich auf die Erfahrung verlassen. War das Wetter schon mal ähnlich? Wird es sich gleich Verhalten? Man muss nach Mustern suchen, vergleicht die Temperatur, Feuchtigkeit, Wind, Niederschlag, Geopotential (die potentielle Energie eines gewissen Luftpaketes in einer definierten Höhe in der Atmosphäre), um aus diesen Daten die nahe Zukunft herauszulesen, und so die Prognosen und Wetteraussichten ermittelt. Dabei muss auch die Geografie sitzen, da man wissen muss, wie die Täler zueinanderstehen, auf welche Seite das Terrain abfällt und welche Pässe wo liegen. Erst dann kann man Wolken, Wind und Regen richtig vorhersagen.