Der Vordemwaldkurs mit Tobia Marti. S Lebä lebä im Rollstuhl…

Z`Läbä läbä im Rollstuhl

Zum ersten Mal machte ich mich auf den Weg nach Vordemwald im Kanton AG. Ich liess mich von einer Kollegin überreden an einem Kurs der SAKLJ teilzunehmen. Was mich da wohl erwartet? Wie sind die anderen Kursteilnehmer? Kennen sich bereits alle? Und wie ist das Leben im Rollstuhl? 

Nach dem Mittag haben wir uns im Adonia Gruppenhaus getroffen. Aus den verschiedensten Teilen der Schweiz sind die Teilnehmer angereist. Wir haben unsere Zimmer bezogen und uns zu Kaffee und Kuchen zusammen gesellt. Als sich alle gestärkt haben, spielten wir ein kurzes Vorstellungsspiel. Es scheinen alles nette Leute zu sein 😉

Schon hat der eigentliche Kursteil begonnen. Tobias Marty schilderte eindrücklich von seinem Unfall und wie er sich zurück ins Leben kämpfte. Er erzählte uns von der Reha, was an einem Haus alles Umgebaut werden muss oder von ganz normalen Alltagssituationen, die nicht mehr so normal sind. Das Eis zwischen dem Referenten und den Kursteilnehmern war schnell gebrochen und es entstanden sehr offene Gespräche. 

Am Abend fand der «Bunte Abend» statt, ich hatte keine Ahnung was das sein sollte. Es gab verschiedene Gruppen, jede hat eine kleine Darbietung oder Spiel organisiert für die anderen. Zum Beispiel hat eine Gruppe «Dinner for one» vorgetragen. Es waren ein lustiger Abend, der mit den Darbietungen aber noch lange nicht vorbei war. Danach wurde Werwolf gespielt und in der Kaffeestube wurde fleissig getanzt, musiziert und gesungen bis in die frühen Morgenstunden.

Egal wie lange man aufblieb, um halb acht wurden alle geweckt und um acht Uhr gabs Frühstück. 

Am zweiten Kurstag durften wir selber in den Rollstuhl sitzen und verschiedenen Posten absolvieren. Eine  sehr spezielle Erfahrung. Tobi erklärte uns unter anderem was Phantomschmerzen sind und was es mit Druckstellen auf sich hat. Wir konnten auch all unsere Fragen stellen. 

Zum Mittagessen gab es super feine Älplermagronen und zum Dessert ein Tobleronemouse. Am Nachmittag sind wir zu einer Kirche spaziert, dort feierten wir eine Messe, ganz nach dem Motto z`Läbä läbä. 

Zurück im Lagerhaus haben alle ihre Sachen gepackt und wir haben uns voneinander verabschiedet. Die zwei Tage sind wie im Flug vergangen! Der Kurs war super spannend, ich habe unheimlich viel gelernt. Am Meisten wird mir bleiben, dass das Leben immer lebenswert ist, auch wenn es einem in manchen Momenten nicht so scheint. Und natürlich die vielen neuen Leute, welche ich kennen gelernt habe. Ich freue mich bereits auf den Quartenkurs, der ebenfalls super sei 😉

Geschrieben von einer Kursteilnehmerin, die das erst Mal dabei war.