Das diesjährige Auffahrtswochenende war bei mir schon lange geplant. Wie jedes Jahr, steht der Austausch der Landjugend Seerücken mit der Landjugend Borgloh an.
Tag 1
An Auffahrt, um 6.00 Uhr, klingelt der Wecker. Es ist Zeit, meinen Rucksack zu packen und mich für ein bestimmt unvergessliches Wochenende bereit zu machen. Nach einer kurzen Autofahrt komme ich um 08.30 Uhr in Illhart TG an. Die Borgloher sollten um 9.00 Uhr ankommen, doch der Car steht schon hier. Zum Glück waren die anderen Seerüggler schon da. Im Schützenhaus begrüssen wir unsere norddeutschen Freunde mit einem reichhaltigen Frühstück. Nachdem alle gestärkt sind, geht es auf in die Gastfamilien.
Am Nachmittag steht ein Highlight des Austauschs an. Wir sind in Weinfelden TG bei den Schwingern zu Gast. Nach einigen Aufwärmübungen steigen wir in die Schwingerhosen und versuchen uns an einigen Schwüngen, welche uns Pius und Philipp, des Schwingerclubs am Ottenberg, zeigen. Zum Schluss dürfen wir noch frei gegeneinander schwingen. Es ist spannend zu sehen, wie Kraft, Technik und Gewicht eine Rolle spielen. Die Borgloher sind hell begeistert von unserem Nationalsport. In der Zeit, in der unsere beiden Lehrer die Halle aufräumen versuchen wir, das Sägemehl, welches überall sitzt, wieder los zu werden.
Nach dem Nachtessen in den Gastfamilien finden wir uns um im Restaurant Steinberg in Reckenwil TG ein. Es werden einige Fotos und Videos der letzten Jahre, sowie des 40-jährigen Jubiläumsaustausches von 2011 gezeigt . Wir verbringen den Abend in gemütlicher Geselligkeit.
Tag 2
Auch am zweiten Tag geht es wieder früh los. Die Kleinkaliberschützen Homburg TG, welche auch gleich noch das Volksschiessen durchführen, gewähren uns früh morgendlichen Eintritt ins Schützenhaus. Nach kurzen Kaffee beweisen wir unsere Treffsicherheit im 30 Meter Stand. Wer von den insgesamt zwei mal 60 Punkten 52, beziehungsweise 53 erzielt, bekommt ein Kranzabzeichen. Die Borgloher, welche die Punkte erreicht haben, stecken sich alle den Kranz an den Pullover. Dieser wird nun das ganze Wochenende mit Stolz getragen.
Um 12.15 Uhr ist Treffpunkt beim Restaurant Steinberg. Der Zweitagesausflug steht an. Nächster Halt Elgg ZH. Armin Bähler, der Schneckenfarmer, begrüsst uns auf seinem Betrieb, auf welchem er Weinbergschnecken züchtet. In einer Führung erklärt er uns, wie viele Tiere er hat und was er für Erzeugnisse aus den Schnecken gewinnt. Wagemutige probieren einige Schnecken an Kräuterbutter, bevor wir uns ins Toggenburg SG aufmachen.
Auf einem kleinen Parkplatz wird der Car ausgeladen. Ein steiler langer Aufstieg erwartet uns, der viele an ihre körperlichen Grenzen bringt. Auf der Meiersalp SG beziehen wir unser Bett für die Nacht. Leider ist das Wetter nicht ganz so gut. Alle die noch Kraft in den Beinen haben, machen sich noch auf das Schnebelhorn auf. Einige Stunden später geniessen wir unser Abendessen. Wir verbringen den Abend bei gemeinsamen Spiel und Gesang und geselligem Beisammensein.
Tag 3
Nach einer kurzen, kalten Nacht werden wir von Remo's Trompete geweckt. Nach einem reichhaltigen Alpfrühstück packen wir unsere sieben Sachen und machen uns an den Abstieg. Unten angekommen beladen wir den Car und machen uns zu einer weiteren Etappe unserer Reise auf. Nach einem Zwischenhalt in der Schwägalp AR, ist das Appenzellerland unser Ziel, wo wir um die Mittagszeit ankommen. Beim Besuch der Appenzeller Alpenbitter AG lernen wir, wie das Schweizer Kultgetränk hergestellt wird. Bei der anschliessenden Degustation dürfen wir die Qualitätsprodukte probieren. Einige Stunden später finden wir uns wieder bei den Gastfamilien ein, wo das Abendessen ansteht.
Wir treffen wir uns wieder beim Schützenhaus. Die Zeit vergeht wie im Fluge, denn schon steht der Abschlussabend an. Wir richten das Schützenhaus mit Licht und Musikanlage ein und schon kann es los gehen.
In geselliger Runde verbringen wir den Abend. Ich habe noch kurz alle Fotos zusammengetragen und lasse diese auf meinem Laptop laufen. Es ist sehr amüsant, die Bilder und Eindrücke der letzten Tage noch einmal ins Gedächtnis zu rufen. Wie alle Jahre haben sich die beiden Gruppen je eine Darbietung einfallen lassen. Carmen und Patrizia geben sich als römische Maler aus und «malen» mit den Anwesenden und einigen Gegenständen einige Bilder. Die Borgloher haben sich verkleidet und zeigen hinter einer Plache eine lustige Darbietung. Anschliessend werden noch die Gastgeschenke übergeben.
Tag 4
Auch am vierten Tag heisst es schon frühmorgens: «Aufstehen, es ist Sonntag!» Nach einem kurzen Frühstück finden wir uns im Restaurant Steinberg TG ein. Wir machen noch ein Gruppenfoto und verabschieden uns. Die Borgloher besteigen den Car und ab geht es nach Hause.
Nun sitze ich nach dem Aufräumen bei Carmen am Küchentisch, trinke meinen Kaffee und schaue zurück auf ein Wochenende voller spannenden Eindrücken. Zweifellos ein Wochenende, welches ich nie vergessen werde.