Vom 8. bis 13. Juli 2012 fand das 14. Ferienkinderlager im Ueschinental bei Kandersteg BE statt, durchgeführt von der Landjugend Region West. 32 Kinder zwischen 8 und 12 Jahren, 11 Leiter, zwei Zwergziegen, zwei Kühe und ein Hund, das war das Team für diese «kuhle Woche.»
Tag 1
Nach dem «Kennen-Lern-Spiel», wurden die Schlafplätze eingerichtet, Zelte fürs Schlechtwetter Programm aufgestellt und die Küche eingerichtet. Einige Kinder waren etwas skeptisch als sie den Stall begutachteten und fragten etwas schockiert: «Da sollen wir wirklich schlafen?». Doch am Abend kümmerte es niemanden mehr, dass der Schlafplatz etwas ungewohnt roch. Nach munterem Liedersingen kuschelten sich die Kinder in ihre warmen Schlafsäcke und hörten gespannt der Gutenachtgeschichte vom «Müsli Surimuri» zu.
Tag 2
Die Nacht war kurz, doch die Kinder krochen bereits früh am Morgen putzmunter aus ihren Schlafsäcken. Heute fand das «Bauernjahrspiel» statt, es galt sieben Posten im Team zu bewältigen. Die Teams wurden durch die Leiter zusammengestellt, nicht alle waren ganz zufrieden. Doch im Verlaufe des Tages merkten alle, dass es nur klappt, wenn sie als Team zusammenstehen. Auf der Bank wurde verhandelt was das Zeug hielt, äusserst gewitzt und mit guten Argumenten kämpften sie für einen fairen Preis. Am Abend fand die grosse Versteigerung statt. Das Team, das am Schluss am meisten Kühe besass, war Sieger vom Tag. Mit grossem Eifer wurde geboten und gehandelt. Die Neugier über die Leistungen der Kühe war riesig.
Tag 3
Heute war früh Tagwache und der Rucksack musste gepackt werden: Sonnencreme, Regenschutz, Badesachen, Ersatz T-Shirt und Trinkflasche. Mit dem Bus wurden alle nach Kandersteg gefahren. Von da starteten wir in kleinen Gruppen zu Fuss Richtung Oeschinensee. Für Einige war das Wandern einfach nur anstrengend und schweisstreibend und sie waren froh endlich oben zu sein. Stecken schnitzen, Cervelats bräteln und ausruhen… Einige haben sich überwunden in das eisige Wasser einzutauchen und sich zu erfrischen. Als es dann zu regnen begann, haben wir uns auf den Rückweg gemacht. Unterwegs durften alle ein Soft Ice schlecken, mmmh lecker.
Tag 4
Bei der Familie Rösti durften wir den Alpbetrieb besichtigen und zusehen wie der Alpkäse hergestellt wird. Es war sehr interessant und wir konnten vieles lernen und nicht zu vergessen, auch degustieren. Unsere beiden «Chuchitiger» lieferten uns das Mittagessen auf den Hügel, da schmeckten die Älplermagronen gleich doppelt so gut! Während sich die Leiter einen Mittagsschlaf gönnten, sie haben es zumindest versucht, wurden sie von den Kindern angegriffen. Beim «Spiel rettet die Burg - Kinder gegen Leiter», haben die Leiter alt ausgesehen. Nach drei Spielen stand es zwei zu eins für die Kinder und die Leiter gaben sich geschlagen. Wieder in der Hütte angelangt wurden Andenken gebastelt. «Steinmannli» zusammen geleimt, angemalt und verziert und «Laternli» aus Büchsen gestaltet. Am Abend hatten wir Besuch von zwei Schwingern. Die Kinder zögerten nicht, auszuprobieren und zu messen wer der Stärkere ist.
Tag 5
Heute halfen wir auf der Alp zu roden und Steine zu sammeln, dass für die Kühe wieder viel saftiges Gras wachsen kann. Es wurde viel geplaudert und gelacht und fast keiner schaffte es seine Hosen sauber zu halten. Am späten Nachmittag herrschte Aufregung pur! Die Kinder organisierten eine Hochzeit für «Chuchitiger 1» und Köbu. Die Braut wurde hübsch gemacht, mit Schleier und Blumen im Haar. Als die Braut das Zelt betrat wurde sie mit Blümchen beworfen und alle applaudierten. Die Zeremonie wurde von Silvan höchst professionell abgehalten. Doch die Ringe gingen, oh Schreck, fast vergessen! Dann durften die Kinder einen Film schauen, im Stall wurde ein Kino im Stroh eingerichtet. In der Pause gab es Popcorn und einen köstlichen Cocktail. Nach dem Film hatten alle den Auftrag ihre «Laternli» zu holen und gemeinsam den Weg entlang, bis zum Nachtessen, zu wandern. Auf offenem Feuer genossen wir ein leckeres Fondue und geröstete Marshmallows. Zurück zur Hütte leuchteten uns 32 kleine Lichter den Weg. Es war wunderschön! Erschöpft und müde kuschelten sich alle in die Schlafsäcke und viele hörten nur den Anfang der Geschichte, in jeder Ecke konnte man ein leises Schnarchen vernehmen.
Tag 6
Packen, Zelte abbauen, Stroh im Stall zusammenkehren, Misten, aufräumen, etc. Am Mittag wurde alles verladen und die Heimreise begann… Unterwegs gab es einen Mittagshalt und dann wurden alle von ihren Eltern abgeholt. Ein Kind sagte am Vorabend: «I fröie mi scho für hei, aber irgendwie ou nid, mir gfauts do!» Eine unvergessliche «kuhle Woche» liegt hinter uns und wir freuen uns bereits auf das Kinderlager 2013!