Am 11. Oktober 2009 trafen sich viele muntere Landjügeler aus allen Teilen der Schweiz in St. Gallen. Es war Zeit für den «Tag der Landjugend» an der OLMA.
Im diesjährigen Forum zum Thema «Hinter den Bergen war gestern. So tickt die Landjugend heute» wurde heftig über die Unterschiede zwischen der Jugend in der Stadt und auf dem Land diskutiert. Martin Föhn, ein aktiver Landjügeler und Flavio Ferrari als Vertreter der Stadt-Jugend erzählten uns, wie sie ihre Kindheit und Jugendzeit verbrachten. Schnell wurde klar, dass es trotz einigen Gemeinsamkeiten eben doch sehr viele Unterschiede gab.
Das Thema «zu Hause mithelfen» kann ganz unterschiedlich aufgefasst werden. In der Stadt bedeutet dies vielleicht abwaschen oder Zimmer aufräumen. Auf dem Land kommt noch Stalldienst und Heuen dazu. Heftig wurde über den Ausgang diskutiert. Die Land-Jugend ist da ziemlich schnell auf ein Auto oder die älteren Geschwister angewiesen. Diese nehmen einem aber meistens gerne an die verschiedenen Feste mit. In der Stadt ist man dank des ÖVs viel unabhängiger. Während in der Stadt viel mehr Wert auf Kollegen gelegt wird, zählt eben auf dem Land mehr das Familiäre. Abschliessend kann wohl gesagt werden, dass jeder Ort seine Sonnen- und Schattenseiten kennt.
Shows und Wetten
Bevor in der Arena mit dem «Wetten, dass..?» gestartet wurde, konnte ein kurzer Besuch am Stand der Schweizerischen Landjugendvereinigung eingelegt werden. Dort war viel Geschick gefragt. Egal ob man versuchte mit dem Hammer einen Nagel oder eine Baumnuss zu treffen. Neben den Caps waren in diesem Jahr die neuen Badetücher der Renner. So wird im nächsten Sommer die Schweizerischen Landjugendvereinigung wohl an einigen Stränden der Welt vertreten sein. Um 12.30 Uhr eröffnete Luzia Föhn zusammen mit den Trychlern von Hirzel das «Wetten, dass..?» in der Arena. Schnell wurde den Zuschauern klar, dass die Wetten von Jahr zu Jahr komplizierter und kurioser werden. Wie schafft man es, mit einem Velo eine Kuh zu melken und aus der Milch ein feines Frappé zu zaubern? Die Landjugend Alttoggenburg zeigte uns dies ziemlich eindrücklich. - Die Titelverteidiger aus dem Vorjahr wollten diesmal hoch hinaus. In kurzer Zeit wurde aus mehreren Holzteilen ein hoher Turm gebaut auf dem zum Schluss alle Mitglieder der Landjugend Tannzapfenland Platz fanden. - Für die Zuschauer galt es bei der Wette der Landjugend Pilatus ernst. Der Zweikampf im Dachdecken ging nur ganz knapp zu Gunsten der Herausforderer. - Etwas komplizierter zu erklären ist die Wette der Züricher Kantonalen Landjugendgruppe. Wasser wurde mit Kesseln in einen Tank geleert und über einen Schlauch in eine Badewanne weitergeleitet. Damit das Wasser in der Badewanne ankam, mussten zwei tüchtige Velofahrer Runde um Runde abstrampeln.
Für Abwechslung zwischen den einzelnen Wetten sorgte die Tanzgruppe der Landjugend Säntis. Die Vermischung von Aerobic und Ländler hätte nicht witziger dargestellt werden können. Zum Schluss wurde der neue Wettkönig gekürt. Die Kuh der Landjugend Alttoggenburg hatte wohl am meisten Eindruck gemacht und den Ostschweizern zum Sieg verholfen.
Der unvergessliche Tag fand traditionsgemäss seinen Ausklang in der Moststube, bevor sich die Landjügeler in die ganze Schweiz verstreuten.
Monika Vetsch