Bergtour vom 13./14. September 2014 im Nationalpark
Neblig, dunkel und kalt war es draussen, als wir uns morgens um 6.00 Uhr in Wattwil versammelten. Neun noch etwas skeptische Mitglieder der Landjugend Neckertal wollten die Wildnis der Bündner Berge erkunden. Unsere alljährliche Bergtour führte nämlich in den Nationalpark. Ob dort das Wetter besser war? Auf dem Flüelapass lag noch Schnee und die Temperaturen waren nahe dem Gefrierpunkt. Doch nach einer eindrücklichen Postautofahrt nach S-Charl guckten dort die ersten Sonnenstrahlen hinter den Wolken hervor. Wir marschierten frischfröhlich einen idyllischen Wanderweg entlang, mussten einer Kuhherde ausweichen und einige sammelten vorsichtshalber Holzstöcke als Verteidigung gegen vermeintliche Bären, Wölfe oder gar Kampfmunggen. Nachdem wir unsere Lunchpakete vernichtet hatten, folgte das obligate Mittagschläfchen. Dann ging es weiter durch einen Arven-Urwald Richtung Ofenpass. Dabei entdeckten wir eine imposante Bergkette, die wir kurzerhand die „47 Gurken“ tauften. Einigermassen erschöpft, aber doch noch frohen Mutes, kamen wir auf dem Ofenpass an und stärkten uns mit einem Drink im Restaurant, bevor wir ins Postauto nach Zernez stiegen. Dort bauten wir unsere Zelte auf und machten uns parat für den Ausgang. Die Pizza im „Adriana“ war köstlich und sättigte alle. Nach einem Schlummertrunk kuschelten wir uns aber früh in die Schlafsäcke.
Der Sonntagmorgen begann mit Kaffee und Gipfeli, wobei der Tagesplan besprochen wurde. Das Wetter meinte es gut mit uns und so fuhren wir bei strahlendem Sonnenschein auf die Alp Buffalora. Dort traten wir den Anstieg auf den Munt la Schera an. Auf dem Weg konnten wir tatsächlich einige „Munggen“ beobachten und die Mutigen wagten sich ins Innere eines alten Eisenstollens, der in den Berg führte. Dann verzehrten wir die mitgebrachten Appenzeller Biberli und stärkten uns damit für den letzten steilen Anstieg auf den Munt. Die Aussicht war atemberaubend, sodass wir einige Zeit auf dem knapp 2600 M.ü.M. hohen Berg verbrachten, um alles rundherum zu bestaunen. Beim Abstieg hatten einige schon Blasen an den Füssen und sattelten die Wanderschuhe darum kurzerhand auf den Rucksack, um barfuss weiterzuziehen. Nach 2 ½ Stunden Marsch kamen wir schliesslich an der Passstrasse in Il Fuorn an und löschten den Durst mit einem kühlenden Getränk. Wir liessen dieses interessante und eindrückliche Wochenende bei einem feinen Znacht noch gemütlich ausklingen und verabschiedeten uns dann erschöpft aber glücklich voneinander.