Tag der Landjugend 2013 - Die Qualität der Lebensmittel ist top

13. Oktober 2013 / Claudia Schmid

Hinter einem Lebensmittelskandal steckt nicht immer eine berechtigte Kritik an der Qualität der Produkte. Dies war am 17. Tag der Landjugend, am Sonntag, 13. Oktober 2013, das Fazit einer engagiert geführten Diskussion zum Thema «Mit dem Essen spielt man nicht! Gilt das auch für die Lebensmittelindustrie?». Betont wurde zudem, dass das in der Schweiz hergestellte Gemüse-, Früchte- und Fleischsortiment eine Top-Qualität aufweist. Am Mittag ging es in der Arena mit spektakulären Wettkämpfen und schwungvollen Showtänzen weiter.

Unter der Leitung von Marianne Zellweger, OK-Mitglied Landjugend an der OLMA, diskutierten im OLMA-Forum Michel Rudin, Geschäftsführer des Konsumentenforums, und Gemüseproduzent Benedikt Dürr, der in Sennwald die Firma Verdunova betreibt. Beide lobten die Qualität der Lebensmittel, die in der Schweiz produziert werden. Sie äusserten aber auch Kritik. So befanden sie beispielsweise, dass das Lebensmittelgesetz viel zu stark in den Markt eingreift oder zu viele landwirtschaftliche Produkte im Abfall landen.

 

Die Konsumenten informieren

Das erklärte Ziel des Konsumentenforums sei nicht, mit einem Lebensmittelskandal in der Presse zu erscheinen, erklärte Michel Rudin. «Wir wollen die Konsumentinnen und Konsumenten umfassend informieren, damit sie selber entscheiden können, was sie kaufen wollen oder nicht.» Unsere Lebensmittel seien um einiges besser, als es manche Schlagzeile vermitteln wolle. Als Beispiel nannte er den sogenannten Pferdefleischskandal. Das Pferdefleisch in der Lasagne sei nicht etwa vergammelt, sondern einwandfrei geniessbar gewesen. «Hier ging es aber um eine Täuschung der Konsumenten. Wer aus den unterschiedlichsten Gründen kein Pferdefleisch essen will, konnte sich wegen der fehlenden Deklaration nicht gegen das Produkt entscheiden.»

Für ihn sei der eigentliche Skandal an der Pferdefleischgeschichte, dass alle betroffenen Produkte in der Kehrichtverbrennung gelandet seien, betonte Benedikt Dürr. Zudem gab er zu bedenken, dass nur in zwei Prozent der kontrollierten Ware Spuren von Pferdefleisch gefunden worden seien. «Die Lebensmittel hätten ohne weiteres verzehrt werden können.»

 

Eine Flut an Zertifikaten

Benedikt Dürr zählte eine ganze Reihe von Zertifikaten auf, die er für die Produktion seines Gemüses benötigt. «Eines beweist sogar, dass mein Blumenkohl vegetarisch ist», frotzelte er. Der Erwerb der Zertifikate koste viel Geld und verteuere schliesslich die Produkte. Das Konsumentenforum teile die Ansicht, dass der Lebensmittelbereich überreguliert sei, erklärte Michel Rudin. Er sei auch dagegen, dass von jedem Kräutlein in der Fertigsuppe deklariert werde, woher es stamme. «Das macht die Produkte tatsächlich sehr teuer.» Wer wissen wolle, was er esse, der kaufe am besten die Grundzutaten und mache die Suppe selber. Grundsätzlich sei aber zu sagen, dass die Qualität unserer Lebensmittel in den letzten Jahrzehnten massiv besser geworden sei. Auch habe es noch nie eine so grosse Auswahl gegeben wie heute. Das Publikum beteiligte sich engagiert an der Diskussion. Ein Votant sprach die vieldiskutierte Farbe des Kalbfleisches an. Das Konsumentenforum betone immer wieder, dass die Produktion von weissem Kalbfleisch nicht dem Tierwohl entspreche, erklärte Michel Rudin. «Ausserdem hat rosa Kalbfleisch ganz einfach einen besseren Geschmack.»

 

Wettspiele in der Arena

Um 12.30 Uhr ging es in der Arena unter dem Motto «Wetten, dass…?» mit Wettkämpfen und Showeinlagen weiter. Die Alpstei-Trychlergruppe St.Gallen und Umgäbig läutete den Anlass mit ihren weiss-grünen Kuhschellen ein. Die Formation ist im Jahre 2012 ins Leben gerufen worden und hat damit noch eine junge Vereinstradition. Die Landjugend Säntis präsentierte Rock-n-Roll und die Landjugend Pilatus einen Strumpfhosentanz. Die Landjugend Ramswag zog mit vierzehn Kindertraktörli einen echten Traktor durch das Sägemehl. Dazu hängten die Fahrerinnen und Fahrer alle Traktörli an ein Zugnetz. Die beiden Landjugendgruppen Säntis und Neckertal machten für die «Steibollechilbi» vom 16. November Werbung. Sie kleisterten «Steibollen», trugen sie über einen Parcours in eine nachgebildete Säntis-Schwebebahn. Schliesslich bildeten sie mit den «Steibollen» das Logo der Veranstaltung. Um Kerzen und Löschwasser ging es bei der Wette der Landjugend Wil. Sie schöpfte mit Bechern Wasser, die sie durch einen Parcours trug. Über eine Wasserpumpe, die von einem umgebauten Velo betrieben wurde, gelangte das Wasser zu jenen Personen, welche die brennenden Kerzen löschten. Die Landjugendgruppe Wil wurde schliesslich auch Wettsieger. Sie erhielt vom Publikum den grössten Applaus.

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