Tag der Landjugend 2014

12. Oktober 2014 / Claudia Schmid

Frischer «Saft» als zweites Standbein


OLMA-Forum 2014
Mediendienst
12. Oktober 2014

 


Frischer «Saft» als zweites Standbein


18. Tag der Landjugend an der OLMA


Kann die Produktion von erneuerbarer Energie auf Landwirtschaftsbetrieben
ein lohnender Erwerbszweig sein? Dieser Frage ging der 18. Tag der
Landjugend nach. «Frischer Saft direkt ab Hof – Erneuerbare Energien als
zweites Standbein» lautete der Titel der Podiumsdiskussion. Armin Hartlieb,
Geschäftsführer der AgroCleanTech stellte die verschiedenen Möglichkeiten
vor und beantwortete zahlreiche Fragen der Diskussionsteilnehmenden.
Am frühen Nachmittag präsentierten die Landjugendgruppen in
der voll besetzten Arena spektakuläre Wetten, bevor sie den Tag in der
Moststube ausklingen liessen.


Laut Armin Hartlieb will die AgroCleanTech mit Beratung, Projektideen und Finanzierungshilfen
den erneuerbaren Energien, der Energieeffizienz und dem
Klimaschutz in der Landwirtschaft zum Durchbruch verhelfen. «Für den Landwirt
soll sich das Engagement lohnen», erklärte er. Die Plattform AgroCleanTech biete
alle Voraussetzungen dafür, dass die Landwirtschaft ihre Rolle wahrnehmen
und einen wichtigen Beitrag zu den Energie- und Klimazielen der Schweiz leisten
könne.


Sonne, Wind und Biogas


«Welche erneuerbare Energie ist am besten geeignet, um sie auf einem Landwirtschaftsbetrieb
zu produzieren?», lautete die erste Frage von Marianne Zellweger,
Moderatorin der Podiumsdiskussion und OK-Mitglied des Tags der Landjugend.
Am häufigsten werde Solarenergie eingesetzt, erklärte Armin Hartlieb.
Praktisch auf jedem Hof gebe es für Solarpanels geeignete Dächer. Sei die Anlage
einmal installiert, laufe sie ohne grossen Arbeitsaufwand.
Dagegen brauche eine Biogasanlage mehr Zeit für die Bewirtschaftung. Doch
auch sie biete den Landwirten ein interessantes Potential. Bei der Windenergie
sei es meist so, dass der Landwirt die Anlage nicht selber finanziere, da sie sehr
grosse Investitionen erfordere. Hingegen könne er sein Land für die Windmühle
zur Verfügung stellen und dafür Miete verlangen.

 


Produktion von Nahrungsmitteln geht vor
Armin Hartlieb ging auf Förderprogramme und Vermarktungsmöglichkeiten ein.
Er stellte aber auch klar, dass nach Ansicht der AgroCleanTech die Produktion
von Nahrungsmitteln immer an erster Stelle eines Landwirtschaftsbetriebes stehe.
«Wir sind zum Beispiel gegen Solaranlagen, die auf den Feldern aufgestellt
werden.» Zudem werden für die Produktion von Biogas nicht eigens dafür angebaute
Lebensmittel, sondern Abfälle verwendet. Sich im Bereich «Erneuerbare
Energien» ein zweites Standbein aufzubauen bedeute jedoch, weniger von der
Marktsituation und den Direktzahlungen abhängig zu sein.
Aus dem Publikum kamen die unterschiedlichsten Fragen. Sie drehten sich um
die Finanzierung geeigneter Projekte, um die Höhe der Einnahmemöglichkeiten,
um das Potential von Milchkühlung und Wärmerückgewinnung, um die Gefahren
der Solarpanels für die Vogelwelt und die Lebensdauer einer Solaranlage. Armin
Halter gab sich am Schluss der Podiumsdiskussion überzeugt, dass die erneuerbaren
Energien an Bedeutung gewinnen werden. Zurzeit würden sie auch vom
Bund stark gefördert.

 


Tanzshow und Wettspiele in der Arena


Das Nachmittagsprogramm startete um 12.30 Uhr in der Arena. Eingeläutet wurde
es von der Trychlergruppe Alpstei mit ihren weiss-grünen Kuhschellen. Unter
dem Motto «Wetten, dass…?» gingen vier Landjugendgruppen an den Start. Mit
Schubkarre, Strohballen, Schnür-Restholz und diversem Kleinmaterial kam die
Landjugend Hinterland in die Arena. Sie versuchte, in vier Minuten ein Fuder zu
laden und es über einen Hindernisparcours zu manövrieren. Die Landjugend
Neckertal bewies beim Wechseln von vier Autoreifen viel Geschick. Der Subaru
wurde auf Gläser gestellt und war nach der Prozedur wieder fahrtüchtig.
Bei der dritten Wette bereitete die Landjugend Schallenberg mit Sensen als
Kochgeschirr über einem Feuer Raclette zu. Am Schluss lief der geschmolzene
Käse auf das vorgeschnittene Brot. Die Landjugend St.Gallen Bodensee rüstete
einen Rapid Spezial mit frisch gesägten Holzrädern aus und brachte den ungewöhnlichen
Wagen in Fahrt. Zwischen den Wetten präsentierte die Gruppe Attighausen
eine Showtanz-Einlage, die ins Land der sieben Zwerge führte. Das Publikum
krönte schliesslich die Landjugend St.Gallen Bodensee mit dem kräftigsten
Applaus zum Wettkönig. Auf den weiteren Rängen folgten Schallenberg, Neckertal
und Hinterland. Die Landjugend liess den Tag in der Moststube ausklingen.

 


Claudia Schmid

 


St.Gallen, 12. Oktober 2014