Die Landjugend hat sich am Sonntagmorgen mit Fragen rund um Werbebotschaften beschäftigt, die täglich um unsere Aufmerksamkeit buhlen zum Konsum auffordern. Er weiche der Werbeflut bewusst aus, erklärte Forumsteilnehmer. Werbung finde sie eigentlich ganz nützlich, entgegnete eine junge Frau. Am Mittag trugen vier Landjugendgruppen unterhaltende Wettspiele in der Arena aus.
Mathias Binswanger, Professor für Volkswirtschaftslehre an der Fachhochschule Nordwestschweiz in Olten, hielt ein Einführungsreferat über Glück und Zufriedenheit im Zusammenhang mit mehr Einkommen und dem Besitz materieller Güter. Die Resultate empirischer Untersuchungen zeigten, dass mehr Wirtschaftswachstum zwar mehr Geld bringe, aber nicht glücklicher mache. Ein attraktives Sozialleben bringe beispielsweise mehr Zufriedenheit als die Anhäufung materieller Güter.
Nach den Ausführungen des Ökonomen, erzählten die Forumsteilnehmer, wie mit der Werbeflut umgehen. Sie finde Werbung nicht einfach schlecht, erklärte eine junge Frau. Die Botschaften erlaubten es, eine Wahl zu treffen. „Ausserdem sind die Unternehmen auf Werbung angewiesen. Wie sonst sollten sie auf ihre Produkte aufmerksam machen.“ Ein Forumsteilnehmer betonte, er lasse sich von der Werbeflut nicht beeinflussen, sondern beschäftige sich bewusst nicht damit. Beim Kauf eines Produktes sei für ihn vor allem die Zweckmässigkeit entscheidend. Ein anderer Votant meinte, er finde Werbung vor allem lustig und unterhaltend. Manchmal sei es erstaunlich, wie dümmlich die Botschaften präsentiert würden. „Wegen der Werbung entschliesse ich mich aber nicht zu einem Kauf.“ Obwohl sie keinen Fernseher zuhause habe, könne sie sich den Werbebotschaften nicht entziehen, wandte eine Forumsteilnehmerin ein. „Ob an Plakatwänden, im Bus oder an Hauswänden: Überall fällt unser Blick auf Werbung.“ Oft nehme man sie auch nur unbewusst wahr und erinnere sich beim Einkaufen wieder daran, lautete ein weiteres Votum.
Am Mittag präsentierte die Landjugend in der Arena unter dem Motto "Wetten dass...???" ein unterhaltendes Programm, das viel Publikum anzog. Vier Landjugendgruppen kämpften mit Kreativität und Geschick um den Wettsieg. Die Gruppe Ramswag versuchte mit einem Oldtimer-Traktor eine Strecke von fünf Metern zu überwinden. Dabei durfte das Gefährt nur mit den hinteren zwei Rädern fortbewegt werden. Die Landjugend Appenzell knüpfte aus gebrauchten Strohballenschnüren ein Netz, das eine Person für zehn Sekunden halten musste. Mit einer fussbetriebenen Bandsäge schnitt die Landjugend Gäbris Brot in Scheiben und beförderte sie mit einem Tennisschläger über eine Leine mit Tuch. Hinter der Leine wurden die Brotscheiben aufgefangen und in die "Butterstreicherei" gebracht. Um Äpfel ging es bei der Landjugend St.Gallen-Bodensee. Sie schleuderte das Obst über Katapulte in Leintücher, mahlte es in einer per Velo angetriebenen Mühle und presste es anschliessend zu Saft. Den Wettsieger bestimmte das Publikum. Mit tosendem Applaus erkor es die Leistung der Landjugend St.Gallen-Bodensee zur besten Wette.