Bericht Tag der Landjugend 2015

11. Oktober 2015 / Claudia Schmid

Brennen ohne auszubrennen: Macht Stress krank?

OLMA-Forum 2015

Mediendienst

11. Oktober 2015

 

 

 

Brennen ohne auszubrennen:
Macht Stress krank?

 

19. Tag der Landjugend an der OLMA

 

Gegen ein Burnout hilft kein Medikament. Deshalb ist es besser, mit seinen Ressourcen schonend umzugehen, damit eine erschöpfungsbedingte Erkrankung gar keine Chance hat. «Lieber ein Timeout als ein Burnout», riet Milan Kalabic, Facharzt FMH für Psychiatrie und Psychotherapie, am. 19. Tag der Landjugend. Sein informatives und unterhaltendes Referat stand unter dem Titel «Ressourcenmanagement – oder wie man der Burnout-Falle entgeht». Am Mittag präsentierten die Landjugendgruppen in der Arena spektakuläre Wetten und Showeinlagen, bevor sie den Tag in der Moststube ausklingen liessen.

 

Macht Stress tatsächlich krank? «Erst unsere Reaktionen bewirken, ob wir den Stress als etwas Positives oder Negatives empfinden», lautete die Antwort von Milan Kalabic, Chefarzt an der Klinik Teufen. Stress sei medizinisch gesehen eine ganz normale Reaktion und sogar lebensnotwendig, weil er uns leistungsfähig mache. Auch Grenzen zu überschreiten sei gesund, ein Burnout demnach kein Problem des Grenzen-Überschreitens. «Vielmehr geht es um die Frage, wo die Grenze des Grenzen-Überschreitens liegt», betonte der Referent.

 

Für genügend Erholung sorgen

Nicht jeder reagiere gleich auf Belastungen. «Während sich einige mit einer Aufgabe optimal ausgelastet fühlen, sind andere über- oder unterfordert.» Wer häufig unter Stress stehe und Burnout-Warnsignale spüre, dem sei geraten, immer wieder rechtzeitig und ausgiebig für Erholung zu sorgen. Negativer Stress zeige sich mit der Unfähigkeit, von der Arbeit oder von einer belastenden Situation abzuschalten.

 

Arbeit werde als Belastung und nicht mehr als Herausforderung empfunden, wenn die sinkende Arbeitsproduktivität mit vermehrtem Zeitaufwand kompensiert werde. Als Anzeichen für ein Burnout nannte Milan Kalabic auch die Vernachlässigung sozialer Beziehungen, Schlafstörungen oder mangelnde Zeit für Grundbedürfnisse wie in Ruhe essen. «Oft kommt auch die Sucht ins Spiel, wenn Glücksmomente abends nur unter ein paar Gläsern Alkohol zu spüren sind.»

Eigene Ressourcen wahrnehmen

Ein Burnout kann laut Milan Kalabic zu hohem Blutdruck, hohen Cholesterinwerten und hohem Blutzucker führen. Daher sei es auch nicht verwunderlich, dass ein Burnout manchmal in einem Herzinfarkt Ende. Der Mensch sei zwar sehr belastbar, doch sei die heutige Zeit von Leistungsdruck und rasantem technologischen Wandel geprägt. Deshalb komme es vor, dass er mit der Anpassungsfähigkeit überfordert sei. «Hält der Dauerstress zu lange an, führt er früher oder später zum körperlichen oder seelischen Kollaps.»

 

Um der Burnout-Falle zu entgehen, sei es wichtig, die eigenen Ressourcen wahrzunehmen und optimal zu gestalten. Eines der Hauptprobleme des modernen Menschen sei ungenügender Schlaf. Weitere Anregungen lauteten: Zeit für das Essen nehmen, Alkohol und Kaffee in Massen geniessen, Nikotin meiden, keine Psycho-Stimulanzien schlucken und regelmässige Entspannung. Zudem seien massvolle körperliche Aktivitäten für die Erholungsfähigkeit förderlich. «Lachen ist übrigens der beste Stress- und Burnoutkiller», schloss Milan Kalabic sein Referat.

 

Originelle Wetten in der Arena

Den Auftakt zum Nachmittagsprogramm in der Arena machten um 12.30 Uhr neun Trychler und zwei Geisslechlöpfer. Sie demonstrierten ihr Können mit den imposanten Schellen und dem geschickten Geisselzwick, der für den Knall beim Geisslechlöpfen verantwortlich ist. Unter dem Motto «Wetten, dass…?» gingen drei Landjugendgruppen an den Start. Die Gruppe Ramswag platzierte eine Kanone in der Arena, mit der sie Äpfel durch einen Messerraster schoss. So produzierten die Teilnehmenden Apfelringe, die auf Teller gefüllt werden mussten. Die Landjugend Neckertal hatte für ihre Wette eine ganze Geschichte erfunden, in der ein Bösewicht ihr Logo anzündete. Nun galt es mit Wasser gefüllte Ballone über einen Parcours zu bringen, um das Feuer zu löschen. Das Wasser passierte auch eine Rutsche und eine Handpumpe.

 

Die Landjugend St.Gallen Bodensee verteilte im Publikum Blumensträusse. Zuerst aber mussten die Blumen mit einem Messerbalken von Hand geschnitten und zu Sträussen gebunden werden. Zwischen den Wetten präsentierte die Landjugend Säntis eine Showtanz-Einlage. Das Publikum krönte schliesslich die Landjugend St.Gallen Bodensee mit dem kräftigsten Applaus zum Wettkönig. Sie stand bereits vor einem Jahr auf dem Siegertreppchen. Den zweiten Platz belegte Ramswag, gefolgt von Neckertal. Die Landjugend liess den Tag bei gemütlichem Beisammensein in der Moststube ausklingen.

 

 

Claudia Schmid

St.Gallen, 11. Oktober 2015